Prof. E.h. Iwailo Schmidt
Die Neuraltherapie - Ein erfolgreiches Verfahren in der Schmerztherapie und Störfeldbehandlung
Die Neuraltherapie ist ein Verfahren zur Behandlung von akut oder chronisch auftretenden Schmerzen und vegetativen Störungen. Im Mittelpunkt steht die gezielte Suche und die neuraltherapeutische Behandlung von so genannten Störfeldern, deren Lokalisationen vielfältig im Körper vorkommen können. Häufig handelt es sich dabei um Narben, wie die bei Operationen entstehenden oder entzündete Zahnwurzeln. Nicht selten ergibt eine ausgiebige Anamnese der Krankengeschichte erste Hinweise auf mögliche Ursprungsherde, so dass man von der ersten Sitzung an, gezielt therapieren kann.
Bei der Neuraltherapie können spezielle Medikamente an und in Nervenstränge und Nervenknoten, sowie in Gelenke appliziert werden. Diese Medikamente haben gegenüber den heute oft gebräuchlichen Kortisonpräparaten und der wieder öfter angewendeten Strahlentherapie ein sehr geringes Risiko.
Der Arzt Dr. Ferdinand Huneke, beobachtete 1925 das sogenannte Sekunden-Phänomen. Seine Schwester litt unter einer wiederkehrenden dramatischen Migräne, die er trotz aller Bemühungen nicht heilen konnte. Verzweifelt spritzte er seiner Schwester das Medikament Atofanyl. In der Frist von Sekunden verschwand die Migräne und kehrte nie wieder zurück. Huneke entdeckte in der Folge zahlreiche dankbare Indikationen für die Neuraltherapie.
Dr. Peter Dosch lernte Huneke auf einer Vortragsreise durch die DDR kennen und war sofort von den neuen Therapiemöglichkeiten begeistert. Er setzte das Verfahren ebenfalls mit großem Erfolg ein und schrieb ein Lehrbuch zur Neuraltherapie, welches er jedoch in der DDR nicht verlegen konnte. Das hing mit einem Disput zusammen, den Dosch mit dem Gerichtsmediziner Otto Prokop, Berater des DDR-Gesundheitsministeriums, führen musste. Prokop wollte die Phänomene der Neuraltherapie nicht verstehen. Peter Dosch schmuggelte daraufhin sein Lehrbuch nach Heidelberg, wo es 1964 zum ersten Mal verlegt wurde. Prokop verfolgte regelrecht Peter Dosch, wegen seines Erfolges, so das dieser 1969 nach München flüchtete. Von dort aus versorgte er selbstlos DDR-Ärzte mit notwendiger Literatur.
Das so genannte Quaddeln ist nur die „Anfängertechnik“. Beim Quaddeln werden die Medikamente direkt in die Haut appliziert. Da gerade an diesen Stellen die Schmerzrezeptoren sitzen, empfinden viele Patienten das Quaddeln als unangenehm. Die große Neuraltherapie geht direkt an die Nervenstränge, so z.B. an den Grenzstrang neben der Wirbelsäule, an das Sonnengeflecht, von wo aus die Oberbauchorgane gesteuert werden, in die Schilddrüse oder an das Frankenhäuser Ganglion, welches die Regelblutung und Fruchtbarkeit mit steuert. Es können Narben entstört, auch großflächige, wie die nach Brandverletzungen und Gelenke behandelt werden.
Das Wirkprinzip besteht im Folgendem: Eine Nervenzelle hat eine Ruhespannung, das sogenannte Ruhepotential von 80 mV. Wird ein Nerv gereizt, sinkt diese Spannung auf nahezu 0 mV ab. Der Nerv depolarisiert mit Hilfe der Kalium/Natrium-Pumpe an der Zellmembran. Nach einer gewissen Zeit erholt sich der Nerv und erreich erneut die 80 mV. Dieser Vorgang heißt Repolarisation. Ist der Nerv, wie bei einem Hexenschuß, eingequetscht, kann er nicht mehr repolarisieren und meldet ständig Schmerzen. Man muss also diesen durch Chiropraktik befreien und kann im Anschluss mit einem Neuraltherapeutikum, welches direkt in den betroffenen Nerv appliziert wird, die Nervenspannung erhöhen. So kann der Nerv adäquat wieder arbeiten und der Schmerz verschwindet spürbar für den Patienten. Bei einer längeren Krankheitsvorgeschichte sind unter Umständen mehrere Sitzungen notwendig.
Die Grenzen dieser Therapie bestehen vor allem darin, dass man bereits zerstörtes Gewebe durch die Neuraltherapie nicht wieder ersetzen kann. Weiterhin kann der Patient durch die Injektionen Blutergüsse bekommen oder allergisch auf das Medikament reagieren. Allerdings kommen derartige Reaktionen äußerst selten vor. Wenn man also das Risiko mit anderen Therapieformen vergleicht, dann ist es sehr gering.
Die häufigsten Indikationen in der Praxis sind: Rücken- und Gelenkschmerzen, unerfüllter Kinderwunsch, Kopfschmerzen und Migräne, schmerzhafte Regelstörungen und Verdauungsfehlfunktionen, die vegetativ ausgelöst sind. Für die Behandlung darf der Patient keine extreme Blutgerinnungsstörung aufweisen.
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