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Datum: 28.10.11

Multiple Sklerose: Darmflora an MS-Prozessen beteiligt

Multiple Sklerose ist eine Störung im Immunsystem. Die entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die nach und nach Nervenzellen zerstören. Ca. 120.000 Menschen leiden in Deutschland an MS. Nun wurde die Ursache für die Krankheit ausgemacht.

Forscher des Max-Planck-Instituts für Neurobiologie in Martinsried entdeckten, dass nützliche Darmbakterien die Auslöser für die Krankheit seien. Der Darm des Menschen enthält etwa 100 Billionen Bakterien aus bis zu 2000 unterschiedliche Arten. Nicht nur für die Verdauung sind die Bakterien zuständig, sondern auch für die Entwicklung des Immunsystems. Leider können die Darmbakterien auch Erkrankungen auslösen oder an ihnen beteiligt sein. Das Immunsystem richtet sich in diesem Fall gegen sich selbst.  Ein Beispiel ist die Autoimmunkrankheit Morbus Crohn oder Arthritis.

Mäuse brachten überraschenden Befund

Die Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts wiesen an neu entwickelten genetisch veränderten Mäusen nach, dass diese ohne äußeren Einfluss Entzündungen im Gehirn entwickelten, die dem der Multiplen Sklerose ähnelt. Allerdings trat diese Krankheit nur bei Mäusen mit gesunder Darmflora auf. Mäuse ohne Darmflora wiesen weniger der so genannten T-Zellen auf. Wurden diese Tiere mit eine Darmflora ausgestattet, erhöhten  auch hier die T- und B-Zellen die Produktion an Zytokin (Antikörperproduktion).

Genetische Veranlagung

Die Forscher schlossen aus Ihren Test, dass bei entsprechender genetischer Veranlagung eine Überreaktion des Immunsystems gegen die Meylinschicht hervorrufen kann.

Ernährungsgewohnheiten können Krankheit beeinflussen

Eine Erklärung, warum in asiatischen Ländern die Krankheit zugenommen sei, kann in den veränderten Essgewohnheiten liegen. Denn die Ernährungsweise bestimmt, welche Darmflora sich ausbildet.

Welche Bakterien bei der Entstehung der Krankheit beteiligt sind, ist nicht geklärt. Im nächsten Schritt wollen die Forscher Genome von Multipler Sklerose betroffender Patienten analysieren und mit denen gesunder Menschen vergleichen. (je)

 

 

 








 

 

 

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