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Johanna Sieberg
Datum: 21.12.10

Mein Körpergarten – Bei mir Daheim

Viele Menschen leiden heute an einer Entfremdung vom eigenen Körper. Visualisierungen können helfen, dieser 'Körperverlassenheit' und Selbst-Entfremdung entgegenzuwirken.


Körperverlassenheit und Selbst-Entfremdung

Körperverlassenheit als Ausdruck der Selbst-Entfremdung ist Teil unserer Kultur. Besonders für Frauen ist diese Form der Heimatlosigkeit im Körper Resultat und Bestandteil einer Ideologie, die weibliche Potenz reduziert. (A. Koppe) Die Visualisierung des eigenen Körpers als Gartenlandschaft schafft paradoxer Weise eine Verbindung: Ich kann mich in der "fremden" Gartenlandschaft beheimaten.

Entfremdung im psychologischen Sinne meint einen Zustand von Dissoziation (Abspaltung). Der Entfremdung gegenüber steht als Bezugspunkt ein Zustand der Vertrautheit, des Heimischseins, der Harmonie und Liebe. "Es geht um die existenzielle Erfahrung, ein endgültiges Zuhause noch nicht gefunden zu haben." (Peter Ehlen, 1976)

Im gesamten Kontext des Entfremdungsbegriffes scheint unstrittig zu sein, dass ein Leben ohne Kultur für den Menschen nicht in Frage kommt und Kultur sofort Entfremdung nach sich zieht. Diese Entfremdung ist immer auch Entlastung. Das Ausklammern der abgründigen existenziellen Fragen und Ängste aus dem täglichen Erleben macht frei für das tätige, praktische Leben.

Alle, die in einem heilenden Feld tätig sind, wissen um den Preis, der dafür gezahlt werden muss, sich von eigenen existenziellen Fragen und Ängsten durch Verdrängung oder Projektion zu entlasten. Häufig genug können wir erleben wie Beschwerden und Krankheit wieder Raum schaffen für diesen inneren Bereich, Raum schaffen für freie Fragen und die Freiheit, sich eigenen Ängsten zu stellen – und sie zu wandeln.


Die Macht der Projektion

Eine Möglichkeit, diesen inneren Raum wieder zu betreten, bietet die Arbeit mit Visualisierungen in Form von Inneren Bildern. Das Arbeiten mit Visualisierungen bedeutet psychologisch gesehen die Anwendung eines projektiven Verfahrens. Die Projektionsfähigkeit zählt zu den Abwehrmechanismen der Seele. Projektion bedeutet: Eigene Konflikte/Wünsche/Triebimpulse werden nach außen verschoben (projiziert) und dort bekämpft oder bewundert. Das heißt, es können sowohl positive als auch negative Projektionen erfolgen.

Vereinfacht lässt sich sagen, die Fähigkeit zur Projektion ermöglicht es, eigene Verhaltensweisen, Wünsche und Begehren im Außen wahrzunehmen und sie dort als Fremd, als Nicht-Ich, zu definieren bzw. zu erleben. Auf das im Außen wahrgenommene Verhalten, Gefühle etc. kann in zweierlei Weise reagiert werden: Das (vermeintlich) Fremde kann bewundert oder abgelehnt werden.


Der fremde Blick auf den eigenen Körper

Ich möchte das am Beispiel von Körperlichkeit verdeutlichen: Die Schönheit von weiblichen Brüsten nimmt Frau bei jeder anderen Frau wahr – aber nicht an sich selbst, nicht an den eigenen Brüsten. Natürlich kann sich das Thema auch so zeigen: Da ist eine oder mehrere, deren Brüste sind noch weniger schön als die eigenen.

Dazu kommt von der patriarchalisch geprägten Kultur eine Zuschreibung von Schönheitswerten aus männlicher Sicht bezüglich der Attribute der weiblichen Brust. Sie macht auch nicht Halt vor der Taille, dem Bauchumfang, der Form von Hüften und Schenkeln. Wie Frauen vielfach diese Vorstellungen nahtlos übernehmen zeigt sich unter anderem am boomenden Markt für Schönheitsoperationen. Die Übernahme von äußerlichen Werten nach Innen lässt sich auch beschreiben als: Ich erfülle die Projektionen, die sich auf mich richten.

Neben der sexistischen Verwertung des weiblichen Körpers gibt es die Forderung der Leistungsgesellschaft nach einem funktionierenden Körper. Es scheint, als habe die Körperlichkeit an sich keinen Wert. Sie wird gesehen in Bezug auf Werte und Normen der Gesellschaft, unterliegt der Selbstbe- und -abwertung.

Die Verlassenheit des Körpers – "wohnt hier jemand oder bin ich als Körper nur Mittel zum Zweck?" - zeigt die direkte Verbindung zum Thema Entfremdung. Entfremdung verstehe ich als gesellschaftlich voran getriebenen und unumkehrbaren Prozess der Aneignung der Natur und ihrer materiellen und geistigen Umgestaltung zu Kultur. Dazu gehören Institutionen, die fremdbestimmt wirken, sobald sie die Menschen beherrschen und sich deren individuellen und kollektiven Wünschen entgegenstellen.


Der eigene Körper als Garten

Die Visualiserung des eigenen Körpers als Garten fördert die Wieder-Aneignung der eigenen Natur, schafft neue Verbindungen. Vermittelt einen Zugang zur Empfindung: Mein Körper ist mein Palast, meine heil-ige Wohnstätte auf Erden und zugleich ein Ort, der mich mit Vergänglichem und Zukünftigem, mit den natürlichen Rhythmen der Natur verbindet, mit dem Werden und Vergehen.

In der Visualisierung des Körpers als Gartenlandschaft wandelt sich der Körper in Formen und Farben von Landschaft, jede trifft die Hüterin der Landschaft und kann sich auf deren Unterstützung verlassen. Jede hat hier Zauberkraft und findet den Weg zu dem inneren Ort, der am Vertrautesten ist und danach den inneren Ort, der fremd geworden ist. Dann verabschiedet sich jede wieder von ihrem Körpergarten mit dem Wissen, dass der Körpergarten immer für sie da ist und sie jederzeit wieder kommen kann.

In Inneren Bildern können sich die Brüste zum Beispiel darstellen als weiche Sandhügel, mit verstreut wachsenden dunkelgrünen Wacholdersträuchern, durchsetzt von lustig plätschernden Flussläufen, mit geheimnisvoll zwitschernden Vögeln in der Luft und in den Sträuchern.

Sandhügel können als Sinnbild für formbare Weichheit stehen, Wacholder für den Wasserhaushalt gebraucht werden, Milchgänge sich vielleicht als plätschernde Flussläufe zeigen und die Ausstrahlung, das „in die Welt hineinragen der Brüste“ lässt sich auch als Himmel mit kommunizierenden Vögeln verstehen, vielleicht auch ein Sinnbild für freie Brüste?

Die "Sandhügelbrüste" können als ein freundlicher und lichtvoller Ort erlebt werden, dem eine Frau ihre Aufmerksamkeit einfach schenken kann, vielleicht ist auch ein Unterschied zwischen der rechten und der linken Brust-Landschaft feststellbar. Vielleicht braucht die eine Brust-Landschaft etwas, was die andere nicht braucht. Als Zauberin im inneren Garten kann jede Frau herstellen und herbeizaubern, was die Natur der Landschaft braucht. So unterstützt die Arbeit mit Inneren Gartenbildern die wichtige Fähigkeit der Selbstfürsorge und das Loslassen: Frau kann Ballast und Überflüssiges getrost dem Lauf der Natur übergeben.


Körperorientierte Visualisierungen

Körperorientierte Visualisierungen nach der Methode Wildwuchs unterstützen eine dauerhafte Veränderung der Haltung zum eigenen Körper und zu den Körpern der anderen. Sie helfen einen stabilen, wertschätzenden inneren Zugang zu finden - statt immerzu von Außen zu schauen. Dabei ist die Visualisierung des Körpers als Gartenlandschaft ja zunächst mal eine Verfremdung. Die Wirkung mutet fast Klassisch Homöopathisch an.

In der Visualisierung ist auch die Einladung enthalten, den alltäglichen Zugang zum eigenen Körper zu ändern. Der innere Weg bietet eine Orientierung im und am Außen an: Jede, die visualisiert, darf ihre Haltung zu Garten und Landschaften – die häufig positiv ist - in sich selbst hineinprojiizieren. So ist in der Visualisierung das Angebot enthalten, diese Grund-Haltung der Natur gegenüber auf den eigenen Körper zu übertragen. In der Vorstellung des eigenen Körpers als Landschaft entfaltet sich die Einzigartigkeit einer jeden und ein neuer Selbstbezug mag sich entwickeln.

Gleichzeitig ist das eine große Einladung zur Wertschätzung der Differenz. Das wiederum kann dazu beitragen, in der alltäglichen Sicht auf sich Selbst, auf den eigenen Körper, das Vergleichen zu lassen und das Andere, das Fremde einfach wahrzunehmen und zu würdigen.

 

Autorin: Johanna Sieberg, Jg. 1959, Dipl.–Pädagogin und Heilpraktikerin, in eigener Praxis seit 10 Jahren mit den Schwerpunkten: Körperorientierte Visualisierungen nach der Methode Wildwuchs, Klassische Homöopathie, Bachblütentherapie, Bioresonanztherapie. Johanna Sieberg ist Mitbegründerin der Brustkrebsiniative Gießen (B.I.G.) und Mitbegründerin von OYA e. V. – Berufsverband für Beratung und Training mit körperorientierten Visualisierungen.








 

 

 

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